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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 30

1895 - Straßburg : Heitz
30 poltsweiler, Kanton Schnierlach, 1054 Meter über dem Meer. Ihm entströmt das Flüßchen Weiß.. 2. De r schwa'rze See, 2 km südlicher, vom weißen See durch den Reisberg getrennt, 956 Meter über dem Meer. Das von ihm ausfließende Wasser- vereinigt sich mit der Weiß. 3. Der F o rlen we ih er, 1061 Meter über dem Meer, ein früherer Sumpf, welcher in der neuesten Zeit eingedämmt wurde. Sein Name kommt von den Forlen (Föhre) her. mit denen er früher umstanden war. 4. Der Darenfee, 1044 Meter über dem.meer, in einer Verzweigung des Münsterthales. Er hat seinen Abfluß nach Münster in die Fecht. 5. Das Fischbödle, 790 Meter über dem Meer, ein künstlich angelegter kleiner See in wilder felsiger Umgebung; sein Abfluß geht in die Fecht. 6. Der B e l ch e n f e e, 986 Meter über dem Meer, am Fuße des Großen Belchen; sein Abfluß geht in die Lauch. 7. Der Sternsee, 984 Meter über dem Meer, an der Obern Bers (Kratzen), in einer Verzweigung des Masmüusterthales; sein Abfluß geht in die Doller. 8. Die Neuweiher, 825 Meter über dem Meer, unweit des Sternsees. Zwei künstlich anfgedämmte Seen in schöner Umgebung. Ihr Ausfluß geht ver- einigt mit dem des Sternsees in die Doller. . 9. Der Sewensee, 501 Meter über dem Meer, oberhalb Sewen am Hange des Welschen Belchen im Masmünsterthale; fein Abfluß geht in die Doller.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 13

1895 - Straßburg : Heitz
13 von Hüningen bis Lanterburg, in einer Länge von 184 km. Bei Lauterburg verläßt er das Elsaß, fließt an Speier, Mannheim und Worms vorüber nach Mainz, worauf er, sich auf eine kurze Strecke wieder westwärts wendend, den weinberühmten Rhein- gan durchschneidet, dann in nordwestlicher Richtuug das mittelrheinische Bergland in einem meist zwischen Felsen eingeschlossenen, an Naturschönheiten reichen Thale durchströmt, um in die Niederlande überza- gehen und endlich unter den Namen Waal, Maas, Rhein und Assel in die Nordsee und in den Znyder see zu münden. Der Rhein wird im Elsaß von 4 Eisenbahn- brücken überbrückt: Straßburg-Kehl, Neubreisach- Alt-Breisach, Banzenheim-Neuenburg, Hümngen- Leopoldshöhe. Schiffbrücken finden sich zwischen Eichwald-Neuenburg, Selz-Plittersdorf, Gambsheim- Freistett, Drusenheim-Greffern, Markolsheim-Sasbach- Schönau-Weisweil, Rheinau-Kappel, Gerstheim-Otten- heim, Straßburg-Kehl, Hüningen-Leopoldshöhe, Alt- breisach-Neubreisach. Fähren gehen über den Strom bei Kirchen, Rheinweiler (badische Orte), Nambsheim, Münchhausen, Lauterburg. s 7. Die Wheinebene. Die Ebene, welche sich am Fuße der Vogesen in sanfter Abdachung bis an den Rhein erstreckt, nimmt ungefähr 2/. des Ober-Elsaß und s/5 des Unter-

3. Theil 3 - S. 123

1880 - Stuttgart : Heitz
Drake. Spanische Armada. 123 Davison wurde ins Gefängniß geworfen und zu einer Strafe von 10,000 Pfund vernrtheilt, wodurch er um sein ganzes Vermögen kam. Dennoch war Jacob außer sich vor Kummer und Zorn und wollte durchaus mit den Waffen den Tod seiner Mutter rächen; nur mit Mühe gelang es Elisabeth, ihn nach und nach zu besänftigen. Nun erst fing Elisabeth recht an zu leben, da sie der Furcht vor Maria überhoben war. Ungestört konnte sie sich nun der Sorge für ihr Land überlassen, und wirklich hat sich auch seit jener Zeit England erst recht gehoben. Vorzüglich fing auch unter ihr erst der englische Handel an zu blühen. Unter ihr lebten die trefflichsten Seemänner Walther Raleigh (sprich Reli), Franz Drake (sprich Dräke) und Thomas Cavendish (sprich Cävendisch). Drake war der erste Engländer, der eine Reise um die Welt machte, d. H. der die Erde umschiffte. In drei Jahren hatte er die große Reise vollendet, und als er (1580), mit Reichthümern beladen, zurückkehrte, besuchte ihn Elisabeth, die seltenes Verdienst gern ehrte, auf seinem Schiffe, hielt dort ein Mittagsmahl und schlug ihn eigenhändig zum Ritter. Er ist als Verpflauzer des Tabaks und der Kartoffeln nach Europa besonders merkwürdig. — Cavendish, ein nicht weniger kühner Seemann, befuhr mit drei kleinen Schiffen das Südmeer und that den Spaniern unendlichen Abbruch. Er nahm ihnen 19 zum Theil reich beladene Schiffe ab und hielt, als er mit reicher Beute (1586) zurückkehrte, einen feierlichen Einzug die Themse hinauf. Seine Matrosen und Soldaten waren in Seide gekleidet, seine Segel von Damast, und seine Beute wurde für die reichste gehalten, die je nach England war gebracht worden. Den größten Dienst aber erwies Drake seiner Königin, als er die große Armada, welche Philipp von Spanien (1588) gegen England ausgerüstet hatte, zerstören half. Er war zwar nicht Oberbefehlshaber der englischen gegen die Armada ausgesandten Flotte, nahm aber thätigen Antheil an der Expedition. Philipp von Spanien war aus mehreren Ursachen gegen Elisabeth aufgebracht und hatte beschlossen, eine Landung in England zu versuchen. Der Papst (Sixtus V.) hatte die ketzerische Königin dazu in den Bann gethan, weil „kein Ketzer ein Recht habe, über Rechtgläubige zu regieren," und dem Philipp England geschenkt — wenn er es nämlich erobern könnte. Dazu rüstete Philipp eine ungeheure Flotte aus, wie man früher noch nie eine gesehen hatte, ließ Schiffe von ungeheurer Größe bauen und nannte die Flotte die unüberwindliche Flotte oder Armada. Hoch-

4. Theil 3 - S. 124

1880 - Stuttgart : Heitz
124 Neue Geschichte. 1. Periode. England. muth kommt vor dem Fall, das hat die Geschichte schon oft gelehrt ; das Schicksal der Armada gab auch ein Beispiel dazu. Bei dem allen war der Elisabeth bei diesen Rüstungen nicht wohl zu Muthe. Schiffe hatte sie fast gar nicht und mußte daher den Kaufleuten erst viele abmietheu. Ob die Engländer zur See gegen die versuchten Spanier bestehen würden, war auch noch eine Frage, und erst zu Lande gab es damals keine besseren Soldaten, als die spanischen. Aber in solchen mißlichen Lagen zeigte gerade Elisabeth ihre Größe. Dann schien sie eine ganz andere Frau zu sein, als die eitle, furchtsame und gehässige, wie sie sich in der Geschichte der Maria Stuart gezeigt hatte. Sie war jetzt ganz Thätigkeit, Entschlossenheit und Geistesgegenwart. Hierhin und dorthin stellte sie Soldatenhaufen auf, bemannte die Schiffe, sah nach allem selbst und zeigte bei jeder Gelegenheit, daß sie zum Herrschen geboren sei. So erschien sie eines Tages selbst im Lager. Auf einem edlen Streitrosse, einen Marschallsstab in der Hand, einen Brustharnisch von polirtem Stahl über den prachtvollen Anzug, einen Pagen hinter sich, der den iveißbefiederten Helm trug, ritt sie mit entblößtem Haupte von Glied zu Glied. Der Muth strahlte aus ihren Augen; ihr Anstand zeigte, daß sie die Königin war, und als das laute Hurrahgeschrei der jauchzenden Soldaten schwieg, hielt sie eine Rede an sie, durch welche der Muth dieser Leute bis zur Kampflust gesteigert wurde. Endlich erschien die Armada im Kanal, geführt vom Herzoge von Medina Sidonia, und fuhr mit stolz aufgeschwellten Segeln bei Englands Küste vorüber. Aber schnell brachen die vielen kleineren englischen Schiffe hervor, fielen die hintersten Schiffe an, schnitten sie ab, versenkten einige und führten andere im Triumphe davon. Dazu kam ein entsetzlicher Sturm, der die unbehülslicheu Schiffe schrecklich umherwarf. Viele gingen unter; der Ueberrest wagte nicht zu landen, und kam in einem ganz zerrütteten Zustande wieder nach Hanse. Dem Herzoge war mit Recht für seinen Kopf bange, denn Philipp war nicht der Mann, der Entschuldigungen anzuhören pflegte. Aber als - Sidonia vor allen Hofleuten sich vor ihm auf die Kniee warf und einige Entschuldigung herstammelte, winkte ihm Philipp aufzustehen und sprach: „Ich habe Euch gegen Menschen, nicht aber gegen Stürme und Wellen geschickt. Steht auf!" Elisabeth, die nie ohne Günstlinge hatte leben können, hatte deren auch im Alter. Der berühmteste darunter ist der Graf von

5. Theil 3 - S. 374

1880 - Stuttgart : Heitz
374 Neue Geschichte. 3. Periode. Rußland. vergebens die Russen um Hülfe flehten. „Nehmt uns nur wenigstens mit euch!" baten sie das russische Hülssheer, als es aus Navariuo in Morea abzog, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Aber der russische Befehlshaber Alexei Orlow ließ die Thore vor ihnen schließen und segelte dann ab. Nun ging das Gemetzel erst recht an; in Tripolizza wurden allein 3000 niedergemacht, und wenig fehlte, daß nicht der Befehl gegeben wurde, alle Griechen im ganzen türkischen Reiche ums Leben zu bringen. Von den Siegen der Russen in der Moldau soll hier nicht erzählt werden, wohl aber von dem großen Seesiege bei Skio (1770). Die russischen Admirale Elp Hinstone und Spiritow trafen bei der Insel Skio im Archipel auf den Kapndan-Pafcha, den Befehlshaber der türkischen Flotte. Eine fürchterliche Schlacht! Endlich ergriff das Feuer das türkische Admiralschiff; es flog mit entsetzlichem Krachen in die Luft und riß das russische mit in die Höhe. Eine Menge von Menschen verloren dabei das Leben; nur Spiritow und der Pascha kamen von dem unfreiwilligen Fluge glücklich zurück. Die geschlagenen türkischen Schiffe retteten sich in die Bai von Tschesme an der kleinasiatischen Küste. Sogleich legte sich Elphinstone davor und ließ durch einen englischen Seeoffizier, Dugdale (sprich Dockdähl), während der Nacht die türkische Flotte vermittelst eines Branders anzünden. Sie brannte fünf Stunden lang — ein furchtbar-schöner Anblick! Weithin waren See und Land erleuchtet, und das Krachen der einzeln auffliegenden Schiffe hörte man bis nach Athen. — Elphinstone segelte darauf, um der Kaiserin sein Wort zu lösen, mit seinem Schiffe keck durch die Meerenge der Dardanellen, unbekümmert um die rechts und links auf ihn abgesendeten Kanonenkugeln, warf die Anker Angesichts des Sera'i in Constantinopel, ließ seine Trompeter einen Tusch blasen, trank vor den Augen der erstaunten Türken eine Tasse Thee und fuhr endlich zurück, wie er gekommen war. — Der Krieg wurde beendigt durch den Frieden von Kutschuk Kainardschi, bei Silistria an der Donau (1774). Den zweiten Krieg unternahm Katharina in der Hoffnung, die Türken aus Europa zu verjagen. Daran dachte sie in allem Ernste und hatte auch deshalb über das Thor der am Schwarzen Meere erbauten Stadt Cherson die Überschrift setzen lassen: „Weg nach Byzanz!" Sie hatte dies Reich ihrem zweiten Enkel bestimmt und daher ihn Constantin taufen lassen. Wer weiß auch, ob es ihr nicht endlich gelungen wäre, wenn nicht England und Friedrich

6. Theil 3 - S. 273

1880 - Stuttgart : Heitz
Peter der Große. 273 und wurde in ein Kloster bei Moskau verwiesen, wo sie unter dem Namen Susanns den Schleier nahm. Iwan behielt den Czarentitel, an der Regierung hatte er keinen Antheil mehr; er starb 1696. Peter war nun alleiniger Czar und Selbstherrscher. Am 9. September 1689 hielt er seinen feierlichen Einzug in den Kreml. Rasch ging er nun an die Durchführung der von den ersten Romanows eingeleiteten Umwandlung Rußlands zu einem europäischen Staate. Einst ging er, 19 Jahre alt, in einem Dorfe bei Moskau durch einen Speicher, in welchem altes Hausgeräth aufbewahrt wurde. Da fiel ihm ein Boot in die Augen. „Warum ist das anders gebaut," fragte er gleich, „als die Schiffe, die ich auf der Moskwa sehe?" — „Es ist ein englisches Boot," antwortete man ihm, „und sowohl zum Rudern als zum Segeln zu gebrauchen." — „Das möchte ich sehen," rief Peter; „ist denn niemand da, der es regieren könnte?" — Man sagte ihm, vielleicht verstände es ein alter holländischer Tischler, Karsten Brand, der ehemals Schiffszimmermann gewesen sei. Er wurde gerufen, setzte das Boot wieder in Stand und fuhr dann vor den Augen des erstaunten Ezaren den Strom hinab und hinauf. Nun trat Peter selbst ans Steuer und das Wasser war von jetzt an sein Element. Bald war ihm der Fluß, bald ein großer Teich zu enge; das Schiff mußte in einen See gebracht werden. Diesem Schiffe folgten bald mehrere, die der alte Brand ihm bauen mußte. „ Könnte ich doch nur einmal ein Seeschiff sehen!" rief Peter sehnsüchtig aus. Rußland hatte aber damals noch kein Land an der Ostsee und am schwarzen Meere: das weiße Meer war das einzige, wo Peter seine Sehnsucht stillen konnte; dorthin reiste er. Er kam nach Archangel. Wie schlug ihm das Herz, als das weite Meer mit vielen holländischen Schiffen vor seinen trunkenen Blicken dalag! In der Tracht eines holländischen Schiffers befuhr er selbst die See und munterte die Holländer auf, recht bald wieder zu kommen. Als er zum zweiten Male in Archangel war, überfiel ihn mitten auf dem Meere ein Sturm. Die Gefahr war so groß, daß alle Schiffer beteten und ihr Ende erwarteten. Nur Peter war unerschrocken, sah auf den Steuermann und wollte diesem Vorschriften geben, wis er lenken müsse. Dieser aber wurde ungeduldig. „Geh mir vom Leibe!" fuhr er den Czar an; „ich muß wissen, wie man steuern soll; ich weiß das besser als du!" Und wirklich brachte er auch das Schiff glücklich an das Ufer. Hier aber fiel er vor dem Czar aus die Kniee und bat ihn wegen seiner Grobheit um Verzeihung. Weltgeschichte für Töchter. Hi. 16. Aufl. 18

7. Theil 4 - S. 59

1880 - Stuttgart : Heitz
Bonaparte in Aegypten. 59 Indessen hatten die Engländer eine Flotte unter dem Contre-admiral Nelson, einem der ersten Seehelden, abgeschickt, die französische Flotte aufzusuchen. Bonapartes größtes Glück war es, daß er Nelson, der einmal nur sechs Stunden weit bei der französischen Flotte vorbeisegelte, entkam und seine Soldaten bei Alexandrien in Aegypten ungestört landen konnten. Das geschah am 2. Juli 1798. In dem Augenblicke, als er an das Land fuhr, entdeckte man im Osten ein Schiff, welches man für ein feindliches hielt. „O Glück!" rief er aus, „wirft du mich verlassen? Nur noch vier Tage und alles ist gerettet!" — Sein Wunsch wurde erhört; es war ein französisches Schiff, und Nelson erschien erst vier Wochen später, nachdem er die französische Flotte im ganzen mittelländischen Meere aufgesucht hatte, ohne sie finden zu können. Indessen war Bonaparte ohne Schwierigkeit ans Land gestiegen, ließ Alexandrien mit Sturm nehmen und rückte schnell auf die Hauptstadt Kairo oder Kahira vor. Es lag ihm daran, daß die Türken ihn nicht als Feind behandelten. Darum machte er bekannt, er wolle mit der Pforte keinen Krieg haben, wolle auch nicht Aegypten erobern, sondern nur die Mamelucken bestrafen, welche die französischen Kaufleute bedrückt hätten. Das war aber ein leeres Vorgeben, auch wußte das die Pforte sehr wohl, erklärte gleich den Krieg gegen Frankreich und trat mit England in Verbindung. Bald empfanden auch die Franzosen, daß es eine andere Sache sei, in Europa Krieg zu führen, als hier. Schon ehe sie Kairo erreichten, wäre ein großer Theil des Heeres in einer Sandwüste fast verschmachtet, da sie mehrere Tage lang ohne Speise und Wasser zubringen mußten. Dazu kam, daß die erbitterten Mamelucken sie durch beständige Angriffe ermüdeten. Auf ihren herrlichen Pferden flogen sie plötzlich herbei; so wie sich nur ein Franzose um einige Schritte vom Haufen trennte, hieben sie ihn nieder und verschwanden eben so schnell, wie sie gekommen waren. Nur dadurch suchte Bonaparte ihnen entgegenzuarbeiten, daß er einen Haufen von Kameelen kaufte und seine Reiter darauf setzte; nun konnte man doch die schnellfüßigen Mamelucken verfolgen. Am 21. Juli 1798 erblickten die Franzosen bei Sonnenaufgang zum ersten Male die hohen Pyramiden von Kairo gegenbefahl, alles wegzunehmen und zu Gelde zu schlagen, so flehentlich auch die Einwohner baten, ihnen die theuern Andenken zu lassen, und obgleich sie ihm den Werth in baarem Gelde zu ersetzen sich erboten. Selbst von den Reliquien ließ er die Edelsteine abreißen.

8. Theil 4 - S. 260

1880 - Stuttgart : Heitz
260 Neueste Geschichte. 3. Periode. Orientalischer Krieg. Verbindung mit der französischen Flotte unter dem Viceadmiral Parseval Deschönes die befestigte Insel. Bomarsund er-* oberte, (16. August), deren Werke geschleift wurden. Auch das weiße Meer und die westlichen Küsten des stillen Oceans wurden zum Kriegstheater; namentlich schien hier die Expedition gegen Peterpanlowsk in Kamtschatka von Wihtigkeit, weil die Verbündeten hier denjenigen Theil der russischen Flotte zu finden hofften, welcher zur Friedenszeit im stillen Ocean kreuzt. Aber der am 20. August begonnene Angriff hatte keinen sonderlichen Erfolg und eine am 4. Sept. unternommene Landung fiel entschieden unglücklich aus. Ueberhaupt hatten die Seeoperationen keinen entscheidenden Einfluß auf den Gang des Krieges, nur daß sie die Inferiorität der russischen Flotte zeigten, welche nirgends den Kampf aufzunehmen wagte und die Verproviantirung und Com-municatioü der russischen Streitkräste theils erschwerten, theils unmöglich machten. Auch die im I. 1855 erneuerte Expedition nach dem baltischen Meere brachte kein anderes Refulm, als eine vollständige Küstenblocade, einen für die Diplomatie nicht gering anzuschlagenden moralischen Druck auf die benachbarten Staaten und die fruchtlose Beschießung Sweaborgs (9. und 10. August). Die Entscheidung lag in dem Feldzuge in der Krim. Der Feldzug in der Krim. Die Belagerung Sebasto-pols. Anfang August 1854 waren 32,000 Engländer und 45,000 Franzosen bei Varna vereinigt; erst am 5. Sept. aber konnten die Geschwader aus der Bucht von Baltschuck unter Segel gehen, und zwar zunächst nach der Schlangeninsel, welche als Rendezvous für die Transportschiffe ausersehen war. Am 14. Sept. ward die Landung von 58,000 Mann bei Eupatoria glücklich bewerkstelligt. Erst an der Alma kam es (am 20. Sept.) zu einem blutigen Zusammentreffen, welches die Verbündeten unter dem Eommando des sterbenden St. Arnaud zum Siege führte. Die zwei nächsten Tage wurden von der Sorge für die Verwundeten und das Begraben der Todten in Anspruch genommen, worauf man am 23. die Katscha überschritt und auch den Belbek, ohne Widerstand zu finden, pasfirte. Indeß erfuhr man hier, daß ein an der Ausmündung dieses Flusses belegenes Fort die Ausführung des Planes, dort die Flotte ankern und das Belagerungsmaterial nach der Nordseite der Festung schaffen zu lassen, unmöglich machte. Man beschloß also, sich mittels eines Flankenmarsches auf die südliche Seite Sebastopols zu werfen und sich des Hafens von Balaklawa

9. Theil 4 - S. 351

1880 - Stuttgart : Heitz
Der deutsch-dänische Krieg. 351 sollte, Frankreich dagegen eine Theilung Schleswigs nach der Sprachgrenze; Dänemark aber wollte gar nichts preisgeben. Die Conferenz ging daher resultatlos auseinander und der Krieg begann aufs neue und nahm rasch eine entscheidende Wendung. Schon in der Nacht vom 28. zum 29. Juni erfolgte der Ueber-gang und Angriff auf Alsen, eine Waffenthat, die in der Kriegsgeschichte ohne Beispiel ist. In aller Stille setzten die Truppen gegenüber von Arnkiels Oere aus zahlreichen Booten über den Alsener Sund, stiegen, während die Dänen aus Batterien und Schützengräben ein heftiges Feuer eröffneten, an den Strand und rückten auf Ulkebüll vor, wo General St ein mann die dänischen Streitkräfte an sich gezogen hatte. Bald folgten neue Streitkräfte, wenig gehindert durch den „Rolf Krake", welcher durch die preußischen Strandbatterien in respectvoller Ferne gehalten ward, und trieben die Dänen, welche das Städtchen Sonderburg in Brand gesteckt hatten, vor sich her. Sie zogen sich nach Hornp Haff zurück und setzten sich in der stark befestigten Halbinsel Kekenis fest. Aber schon in der nächsten Nacht und am folgenden Tage retteten sie sich auf Kanonenbooten nach der Insel Fühnen und ließen die Preußen im Besitz der ganzen Insel Alsen. Die Dänen hatten bei dieser Affaire 4000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen, auch viele Geschütze und große Magazine verloren. Eben so unglücklich erging es ihnen in Jütland. Als der dänische General v. Hegermann-Lindencron, welcher Nordjütland vertheidigen sollte, den Fall von Alsen erfuhr, wartete er das Anrücken der Alliirten nicht erst ab, sondern schiffte sich in Frederikshafen nach Seeland ein, das feste Land preisgebend, bis an dessen nördlichste Spitze, Skagen, die Preußen vorrückten, indeß die Oestreicher über den Lymfjord setzten und von der Insel Moers Besitz nahmen. Der Öresund, welcher seit Kaiser Otto's Zeit keinen deutschen Krieger mehr gesehen, erblickte die Fahnen Oestreichs, dessen Schiffe nun auch die Inseln Föhr, Sylt n. a. in Besitz nahmen, wobei der wegen seines Hasses gegen die Deutschen bekannte Seecapitain Hammer (genannt der „Tyrann von Sylt") gefangen ward. Jetzt war der Starrsinn der Dänen gebrochen und Christian Ix. schickte sich an, durch directe Unterhandlungen mit Oestreich und Preußen den Frieden zu erlangen. Das Ministerium Monrad ward entlassen, ein Waffenstillstand am 20. Juli geschlossen und die Bevollmächtigten der drei kriegführenden Mächte traten in Wien zur Unterhandlung zusammen.

10. Theil 4 - S. 398

1880 - Stuttgart : Heitz
398 Neueste Geschichte. 3. Periode. rung und Durchführung namentlich ein Verdienst Napoleon Iii. ist, was ihm immerdar zur Ehre gereichen wird. Denn von England fehlte nicht allein die Mitwirkung, sondern seine Handelseifersucht bemühte sich sogar, das Unternehmen zu erschweren oder gar zu vereiteln. Der Bau des Kanals war 1854 angefangen und jetzt soweit vollendet, daß es möglich war, die Einweihung auf den 16. November festzusetzen.*) Im Juni hatte der Viceköuig (Khe-dive) von Aegypten, Ismail Pascha, ein Enkel von Mehemed Ali, persönlich an den Höfen von Wien, Berlin, Paris und London zu den Feierlichkeiten der Eröffnung eingeladen. Dieser Einladung folgten die Kaiserin Eugenie von Frankreich, der Kaiser von Oestreich, der Kronprinz von Preußen, der zweite Sohn des Königs von Italien, mehrere andre Fürsten und eine bedeutende Anzahl politischer und wissenschaftlicher Notabilitäten. Die Kaiserin und die Fürsten begaben sich zunächst nach Eonstantinopel, wo ihnen der Sultan einen prächtigen und würdevollen Empfang bereitete. Von hier aus reiste der Kronprinz von Preußen nach Athen und dann nach Jerusalem. Der Sultan hatte der Krone Preußen einen beträchtlichen Theil des früheren Besitzthums der Johanniter in Jerusalem übergeben. Von dieser Schenkung vollzog der Kronprinz am 7. November die Besitzergreifung unter lebhafter Betheiligung der dortigen Deutschen, welche die auf dem alten Gemäuer aufgepflanzte preußische Fahne mit Begeisterung begrüßten. Auf dieser Stätte soll sich der Bau einer vom Johanniterorden zu errichtenden deutsch-evangelischen Kirche erheben. Auch der Kaiser *) Der Suezkanal hat eine Länge von 21meilen, er ist 8 Meter tief, oben 100 und am Grunde 22 Meter breit. Da diese Maße nur für ein Schiff hinreichen, so sind für das Voruberpassiren einander entgegenkommender Schiffe mehrere Ausweichungen angelegt. Die Kosten des Baues beliefen sich auf 400 Millionen Franken und darüber. Unter den Schwierigkeiten der Bauausführung war nicht die geringste die Beschaffung der Lebensmittel und namentlich des Trinkwassers für die Arbeiter. Es mußte dazu ein eigener Kanal aus dem Nil herangeleitet werden. Die bisherige Benutzung hat den guten Zustand des Kanals bewiesen; es sind Schiffe mit. 23 Fuß' Tiefgang ohne Schwierigkeit passirt. Es sind im Jahre 1870 486 Schiffe durch den Kanal gegangen, 1871 765 Schiffe, im ersten Halbjahr 1872 stieg die Zahl schon auf 887. Der Verkehr mit Dampfern nimmt einen großartigen Aufschwung, für Segelschiffe macht die Beschaffenheit des rothen Meeres die Schifffahrt schwierig. Wie sehr sich Weg und Zeit durch die Benutzung des Kanals verkürzen, zeigt folgendes Beispiel. Ein Schiff, welches Glasgow am 30. März verließ, lief am 22. Mai in Schanghai ein, hatte also die Fahrt von Hafen zu Hafen in 58 Tagen vollendet, von denen es nur 45 Tage unter Dampf gewesen war.
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